Die Focaccia [fo|kat:ʃa] ist ein Fladenbrot aus Hefeteig und stammt ursprünglich aus Ligurien, aus der Gegend um Genua. Heute ist sie jedoch weit über die Grenzen Italiens hinaus beliebt wegen ihrer Einfachheit und gleichzeitigen Vielfalt. Vor dem Backen kann sie verschieden gewürzt und belegt werden. Ursprünglich wurde sie aber nur mit Olivenöl bestrichen und mit Salz bestreut. Bereits bei den Etruskern, die ungefähr um 800 – 100 v. Chr. im nördlichen Mittelitalien lebten (Toskana, Umbrien, Latium) wurde eine Art Ur-Focaccia gebacken. Die Römer nannten sie Panis focacius (von lateinisch focus, „Herd“).
Sie gilt als ein Vorläufer der Pizza. Für die Menschen in Ligurien ist die Focaccia so ungefähr das, was für die Bayern die Brezn ist, passend zu jeder Tageszeit und darüber hinaus eine Art Kulturgut.
Andere regionale Bezeichnungen sind Crescentina (in der Gegend von Modena) und Schiacciata (in der Toskana), es gibt viele Variationen in ganz Italien. Aber fragen Sie mal einen Ligurer, der wird Ihnen sagen, dass das alles eben irgendwelche Fladenborte seien, auf keinen Fall zu vergleichen mit einer Focaccia.
Focaccia wird in der Regel nicht als Beilage wie z. B. Brot serviert; sie wird als wichtiger Teil des Frühstücks gegessen, hat sich aber im Laufe der Zeit auch zur Zwischenmahlzeit entwickelt.
Verschiedene Arten von Focaccia sind besonders bekannt. Focaccia alle olive (mit Oliven) und Focaccia alle cipolle (mit Zwiebeln) sind zwei der beliebtesten Varianten. Berühmt ist auch die Focaccia al formaggio, die aus einem etwas anderen Teig als die traditionelle Focaccia gemacht wird und vollkommen mit geschmolzenem Käse bedeckt ist. Der Ursprung dieser Variante wird der Stadt Recco in der Nähe von Genua zugeschrieben.
Zur Zubereitung der traditionellen genuesischen Focaccia wird ein Teig aus Mehl, Wasser, Salz, Hefe und eventuell etwas Olivenöl hergestellt und nach längerem Gehenlassen zu knapp fingerdicken Fladen geformt, in die man mehrere Vertiefungen drückt. Anschließend wird ein wenig grobes Salz und Olivenöl darüber gegeben und die Fladen goldgelb gebacken.
Das folgende Rezept stammt von einem italienischen Küchenchef, bei dem ich mal gearbeitet habe.
Zutaten für ca. 9 Stück
500 g Mehl
1 Prise Salz
42 g Hefe (frisch)
2 dl Wasser (zimmerwarm, aber max. 38° C)
100 g Doppelrahm (Zimmertemperatur)
500 g Datteltomaten
1 Zweig Rosmarin
2 Knoblauchzehen
3 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer und Zucker
Zubereitung:
Mehl und Salz mischen.
Hefe im warmen Wasser auflösen. Zusammen mit dem Doppelrahm (mind. 38 % Fett) zum Mehl geben. Alles zu einem glatten, geschmeidigen Teig kneten. Bei Bedarf noch etwas Wasser beigeben.
Den Teig zugedeckt ca. 1 Stunde ungefähr auf das Doppelte aufgehen lassen. Und denken Sie daran, Hefe liebt Wärme, aber auf keinen Fall mehr als 38° C, sonst sterben die Hefebakterien ab.
In der Zwischenzeit Datteltomaten confieren. Das Video Getrocknete Tomaten finden sie hier: Getrocknete Tomaten
Das hat den Sinn, dass der Geschmack der Tomaten intensiviert wird. Dadurch wird förmlich eine kleine Geschmacks-Explosion im Mund hervorgerufen.
Nach einer Stunde den Teig aus der Schüssel nehmen und in 9 gleiche Stücke zu je 100g teilen
Auf wenig Mehl zu Rondellen von jeweils ca. 10 cm Ø ausrollen. Jetzt diese Rondellen auf ein Blech legen, mit einem feuchten Tuch abdecken und noch einmal 30 min. gehen lassen. Backofen auf 220° C vorheizen.
Mit den Fingern Vertiefungen eindrücken. Rosmarinnadeln und Tomaten auf den Teigrondellen verteilen. Knoblauch pressen und mit dem Olivenöl mischen.
Knoblauchöl über die Focacce träufeln und mit Salz und Pfeffer würzen.
In der unteren Hälfte des Ofens ca. 15 Minuten goldbraun backen – fertig.
Der Duft, der aus dem Ofen kommt, wenn man die frischen Focacce herausnimmt – einfach lecker.
Serviervorschlag:
Am besten passt ein frischer Salat mit einem leckeren Dressing. Das klingt einfach, ist aber verdammt lecker!
Pizza, Calzone & Focaccia: Die Klassiker aus dem Ofen… wie beim Italiener!
Super Post, ich komme nun oefter
hej liebe Besucher von delikates.ch, hab das Gericht kürzlich ausprobiert und war fasziniert! Echt weiter zu empfehlen….Warte auf weitere Leckerbissen