Die Avocado, von der es weltweit rund 400 verschiedene Sorten gibt, ist kein Gemüse, sondern eine Beere. Früher wurde sie manchmal auch Butterfrucht oder Butterbirne genannt.
Zwar ist die Avocado sehr fettreich, manche Sorten bestehen zu fast einem Drittel aus Fett, aber sie ist trotzdem außerordentlich gesund.
In der Sprache der Azteken nannte man sie auch Hoden, schon früher galten Avocados als sexuell sehr anregend. Dafür verantwortlich sind Stoffe in den Avocados, welche die Produktion von Serotonin (Glückshormon) im Körper anregen. Deshalb wurden Avocados auch als Aphrodisiakum benutzt.
Doch die Avocado kann noch viel mehr. Sie wird häufig in der Schönheitsindustrie verwendet und selbst für Allergiker ist diese Frucht ein wahrer Segen. In der Kosmetikindustrie gilt sie als Jungbrunnen, unter anderem deshalb, weil sie viele ungesättigte Fettsäuren enthält. Es sind auch fast alle B-Vitamine, Beta-Carotin (eine Vorstufe von Vitamin A), Vitamin C und Vitamin E, die alle sehr gut sind für die Haut, in der Avocado enthalten. Haben Sie schon mal probiert, eine Gesichtsmaske mit einer Avocado zu machen? Das kann ich Ihnen unbedingt empfehlen, denn das enthaltene Biotin lässt Ihre Haut richtig erstrahlen.
Ursprünglich stammt die Avocado aus Mittelamerika und die Maya wie auch die Azteken konnten nicht genug von ihr kriegen. Erst am Anfang des 16. Jahrhunderts brachten die Spanier die Avocado nach Europa. Doch heute wird sie im ganzen Mittelmeerraum kultiviert. Wussten Sie, dass ein Avocadobaum bis zu zwanzig Meter hoch wachsen kann?
Feinschmecker schwören auf die Avocado. Auf eine Sorte aber ganz besonders, nämlich auf die dunkle, runzlige Sorte Hass, die einen wundervoll nussigen Geschmack hat und sehr schön cremig ist.
Da die Avocado importiert wird, erntet man sie genau wie Bananen grün, also unreif. Sie ist allerdings glücklicherweise eine sogenannte „klimakterische“ Frucht, die sowieso erst nach der Ernte reif wird. Aber wie merken Sie, dass eine Avocado reif ist? Wenn Sie sachte darauf drücken und das Fleisch dabei leicht nachgibt, dann ist sie genießbar. Ist das nicht der Fall, so kann man sie einfach bei Zimmertemperatur liegen lassen, sie reift dann sehr schnell nach. Wer es aber noch schneller mag, legt sie mit einem Apfel zusammen. Das austretende Ethylen bewirkt, dass die Avocado schneller nachreift. Oder Sie wickeln sie in Zeitungspapier ein.
Trotz ihres hohen Fettgehaltes ist die Avocado, wie schon gesagt, äußerst gesund und kann sogar dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu verbessern, d. h. den Anteil des „guten“ HDL-Cholesterins zu erhöhen und den des „schlechten“ LDL-Cholesterins zu senken.
Das wohl bekannteste Gericht mit Avocados ist die Guacamole. Diese besteht – wie soll es anders sein – aus Avocados, dazu Knoblauch, Chilis und Tomaten. Auch Koriander kann darin vorkommen, es gibt unzählige Rezepte für eine Guacamole. Üblicherweise wird sie zu Tortillas gereicht.
Avocados haben für mich einen besonderen Stellenwert. Nicht nur, weil ich sie sehr gern esse und auch die mexikanischen Küche sehr schätze, in der die Avocado zu Hause ist. Es liegt auch daran, dass sie dabei geholfen hat, mein Hautekzem zu heilen, das mich über 18 Jahre lang geplagt hat. Sie sehen also, die Avocado steckt voller Überraschungen.
Doch kommen wir nun zum Rezept für die Guacamole.
Zutaten:
2 reife Avocados
3 Tomaten
1 Knoblauchzehe
1 EL Olivenöl
½ kleine rote Chilischote
Salz und Pfeffer aus der Mühle
Saft einer Zitrone
Zubereitung:
Zuerst Tomaten waschen, vierteln, entkernen und anschließend in Würfel schneiden. Knoblauch schälen und fein würfeln. Die Chilischote halbieren, entkernen und auch in feine Würfel schneiden.
Die Avocado halbieren und das Fruchtfleisch mit einem Löffel herauslösen. Mit einer Gabel zu einer feinen Masse zerdrücken, Tomaten-, Chili- und Knoblauchwürfel darunter mischen und mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Olivenöl abschmecken. Zum Schluss geben Sie – wenn Sie es gern etwas „heißer“ mögen – eventuell noch etwas mehr von der frisch gehackten Chili dazu.
Wenn die Guacamole fertig ist, geben Sie noch den Kern der Avocado hinein. Dieser enthält ein Enzym, das verhindert, das die Avocadocreme anläuft (d. h. oxidiert und sich dadurch dunkel verfärbt).
Damit die Avocadocreme schön grün bleibt, können Sie auch etwas Avocado-Fruchtfleisch mit frischen Kräutern wie Koriander fein pürieren und unter den Rest der Creme ziehen.
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