Veganer Burger – Rezepte
Heute gibt es ein Rezept, das den einen oder anderen von Ihnen vielleicht die Nase rümpfen lässt. Ich stelle Ihnen ein Rezept für einen veganen Burger vor, meiner Meinung nach total lecker.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich gerne mit der veganen Küche experimentiere, so lange, bis es für mich geschmacklich auch passt. Die meisten veganen Produkte, die man zu kaufen bekommt, schmecken mir nicht. Ich finde, viele davon haben einen künstlichen Geschmack und enthalten irgendwelche Zusätze, bei denen ich nicht weiß, wie mein Körper darauf reagiert. Ich bevorzuge es, frisch, schnell und vor allem sexy zu kochen, denn was gibt es geileres als ein leckeres Essen auf dem Tisch zu haben, das unsere Geschmacksknospen Cha Cha Cha tanzen lässt?
In meinem Umfeld werde ich oft belächelt, weil ich vegane Küche ausprobiere und diese so gut finde. Dafür gibt es viele Gründe. Zum einen ist es gesund, sich vegan zu ernähren und selbst für die, die es nur einmal ausprobieren möchten, ist es sinnvoll, denn jeder Tag, an dem man kein Fleisch isst, ist ein guter Tag. Der zweite Grund liegt klar auf der Hand, das ist der Tierschutz. Teils sieht man Reportagen, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Und der dritte Grund, warum ich vegane Ernährung so spannend finde, ist die Vielfalt. Und dass veganes Essen auch Nicht-Veganern schmeckt, konnte ich wieder an den Feiertagen erleben.
Die Mitglieder der Familie meiner Frau sind alle reine Fleischesser und kaum davon abzubringen. Also dachten meine Frau und ich, wir machen einen Versuch, wir bereiten diese veganen Burger zu, sagen nichts und schauen, was passiert :-).
Das Resultat war so beeindruckend, dass ich zum Schluss – und das ist kein Witz – mit offenem Mund da stand, weil ich diese Antwort nicht erwartet hatte. Denn nachdem die ganze Familie diese Burger gegessen hatte, fragte mich mein Schwager, welches Fleisch das denn gewesen sei. Ich antwortete einfach, das beste, das ich finden konnte. Er fragte erneut nach, ob ich dies wie eine Farce zubereitet hätte, weil es so sensationell zart war. Ich antwortete: Nein, habe ich nicht. Innerlich konnte ich kaum vor Lachen. Doch als dann noch meine Schwiegermutter sagte, dass dies wohl der beste Burger war, den sie jemals gegessen hatte und dass sie sonst eigentlich gar keine mag, war ich sprachlos. Erst als alle aufgegessen hatten, lösten wir das Geheimnis auf und erklärten, wie wir diese Burger gemacht hatten. So verblüffte Gesichter hatte ich schon lange nicht mehr gesehen, es war einfach köstlich. Als ich dann meinen Schwiegervater fragte, was er denn nun von diesen Burger halte, meinte er, dass die einfach nur geil sind. Besonders beeindruckt hat ihn außerdem, dass er, der Fleisch über alles liebt, es nicht gemerkt hat, dass es keines war.
Für mich als Koch wie ein Ritterschlag und eine Bestätigung dafür, dass veganes Essen genial schmecken und Fleischesser in Verzückung versetzen kann. Nur so als kleine Randnotiz: Bevor uns die Familie meiner Frau wieder verließ, bestanden alle darauf, noch einmal in den Genuss dieser veganen Burger zu kommen. Ich denke, das ist auch für Skeptiker Grund genug, diese schmackhafte Küche einmal auszuprobieren.
Habe ich Sie neugierig gemacht? Dann probieren Sie es einfach mal aus und bringen Sie selbst die schärfsten Kritiker zum Staunen.
Zutaten veganer Burger Rezept:
Burger-Buns (dieses Rezept finden Sie hier Vegane Burger Buns Rezept)
500 g getrocknete rote Bohnen
500 g Randen (rote Bete), gekocht
3 Frühlingszwiebeln, nur der grüne Teil
1 rote Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Msp. Cayenne-Pfeffer
1 Msp. Chiliflocken
1 Msp. Kümmel, gemahlen
1 TL Currypulver
1/2 TL Koriander, gemahlen
1/2 TL Kardamom, gemahlen
1/2 TL Cumin
1/2 TL Kurkuma
1/2 TL Paprika, edelsüß
1/2 TL Ingwer, gemahlen
1 Paprika, rot
1 Paprika, gelb
2 Lattichsalat (auch Römischer oder Romana-Salat genannt)
1 – 2 EL Johannisbrotkernmehl
1 EL grober Senf
20 g Schnittlauch
10 g italienische Petersilie (Blattpetersilie)
4 Zweige Thymian
12 – 15 Kartoffelchips
Salz und Pfeffer
Zucker
Olivenöl
Eis-Portionierer
Vorbereitung:
Die getrockneten roten Bohnen am Vortag einweichen.
Randen am Vortag kochen oder schon gekochte kaufen.
Zubereitung:
Rote Bohnen in einem Topf mit einem Teelöffel Salz und 4 Zweigen Thymian weich kochen.
Nun die Frühlingszwiebeln in feine Ringe, die rote Zwiebel und die Knoblauchzehe in feine Würfel schneiden. Alles in einer Pfanne mit etwas Olivenöl mit wenig Farbe anschwitzen und beiseite stellen. Den Schnittlauch schneiden und die italienische Petersilie fein hacken. Lattichsalat waschen. Anschließend den gelben und roten Paprika halbieren, entkernen und der Länge nach in feine Streifen schneiden. Nun einen Topf erhitzen, etwas Olivenöl hineingeben und bei mittlerer Hitze die Paprikastreifen so lange darin anschwitzen, bis die Flüssigkeit aus dem Paprika verdampft und dieser zwar weich, aber nicht verkocht ist. Danach im Topf abkühlen lassen.
Kommen wir nun zu den Burger-Patties. Thymian aus dem Topf entfernen und die Bohnen abgießen. Randen in einen Mixer geben und fein vermixen. Dann die noch warmen roten Bohnen dazu geben und alles zu einer groben Masse zusammenmixen (es dürfen auch noch kleine Stückchen Bohnen erkennbar sein). Jetzt die Bohnen-Randen-Masse, den Senf, den Schnittlauch, die Petersilie und die Masse aus Frühlingszwiebeln, Zwiebel und Knoblauch in eine Schüssel geben und mit dem Johannisbrotkernmehl vermischen, bis eine kompakte, aber nicht zu feste Masse entsteht. Man könnte sagen, die Konsistenz ähnelt festem Kartoffelbrei. Zum Schluss diese Burger-Masse mit Cayenne-Pfeffer, Chiliflocken, Currypulver, Koriander, Kardamom, Cumin, Kurkuma, Paprika, edelsüß, Ingwer, Salz, Pfeffer, Zucker und dem Kümmel würzen. Je nach Gusto können Sie es etwas schärfer oder milder abschmecken.
Erhitzen Sie nun Olivenöl in einer beschichteten Pfanne. Portionieren Sie die Masse mit einem Eis-Portionierer und geben diese mit der flachen Seite nach unten in die vorgeheizte Pfanne. Braten sie die veganen Burger-Patties goldbraun an, wenden diese dann mit einer Palette und drücken sie dann nach unten, bis ein runder veganer Burger entsteht. Braten Sie auch diese Seite so lange, bis sie goldgelb ist.
Zutaten Guacamole Rezept:
2 reife Avocados
2 Tomaten
1/2 Chilischote
1 Knoblauchzehe
1 EL Olivenöl
Salz und Pfeffer aus der Mühle
Etwas Zitronensaft
Zubereitung der Guacamole:
Knoblauch schälen, die Chilischote halbieren, entkernen und anschließend beides fein würfeln.
Die Tomaten halbieren, ebenfalls entkernen und in kleine Würfel schneiden.
Die Avocado halbieren und das Fruchtfleisch mit einem Löffel herauslösen. Mit einer Gabel zu einer feinen Masse zerdrücken, Tomaten-, Chili- und Knoblauchwürfel darunter mischen und mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Olivenöl abschmecken. Zum Schluss geben Sie – wenn Sie es gern etwas „heißer“ mögen – eventuell noch etwas mehr von der frisch gehackten Chilischote dazu.
Ein kleiner Tipp, es gibt bereits ein Video für eine Guacamole auf meinem Blog. Hier finden Sie das Guacamole Rezept
Zutaten für die Cocktail-Sauce:
3 EL vegane Mayonnaise
2 EL Ketchup
einen Schuss Cognac oder Orangensaft
Einige Tropfen Tabasco
Einen Spritzer Zitronensaft
Salz und Pfeffer
Zubereitung der Cocktail-Sauce:
Geben Sie die Mayonnaise, den Ketchup, den Cognac oder Orangensaft und das Tabasco in eine Schüssel und vermischen Sie alles miteinander. Zum Schluss mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.
Anrichten:
Beide Burger-Bun-Hälften mit der Cocktail-Sauce bestreichen. Lattichsalat jeweils auf der unteren Hälfte verteilen. Den Burger-Patty drauf setzen. Nun kommen Guacamole und die angeschwitzten Paprikastreifen drauf, zum Schluss die Kartoffelchips und der Burger-Bun-Deckel und fertig ist Ihr veganer Burger. Eine absolute Geschmacksexplosion.
Tipps:
Bei mittlerer Hitze braten, damit die Burger schön gar und kross sind.
Man kann auch noch etwas frischen Mais mit in die Burger-Masse machen oder anstatt Randen Tofu verwenden.
Fall Sie keinen Eis-Portionier zu Hause haben, können Sie die veganen Burger auch mit leicht befeuchteten Händen formen und in die Pfanne geben.
Anstelle einer langweiligen Tomatenscheibe könnte man auch confierte / getrocknete Tomaten verwenden, diese steigern nochmals das Geschmackserlebnis :-).
Am besten passen dazu Süßkartoffel-Pommes Rezept oder Cuts.
Falls Sie keine Zeit haben, Burger Buns zu zubereiten, dann gibt es vegane Buns auch zu kaufen. Hier in der Schweiz finden Sie diese und die vegane Mayonnaise im Coop.