Kaffee – das schwarze Gold

Wie versprochen bringe ich Ihnen heute endlich die Auflösung, ob man das Glas Wasser, das zum Kaffee gereicht wird, davor oder danach trinkt. In Italien wird ja das Kaffeetrinken richtig zelebriert. Es gibt sogar Meisterschaften, bei denen man Kaffee in jeglichen Ausführungen trinken kann.

Sogar Bilder werden mit Milchschaum auf den Kaffee gezaubert:

Kaffee ist nicht gleich Kaffee. Es gibt enorme Unterschiede in der Qualität und in der Zubereitung. Als absoluter Kaffee-Junkie habe ich schon als  Kind den restlichen Kaffee meiner Eltern heimlich weg getrunken und mich damit nicht gerade beliebt gemacht 😉

Bis heute bin ich dabei geblieben, ich trinke teils mehr Kaffee als Wasser 🙂

Ich habe längere Zeit bei einem italienischen Küchenchef gearbeitet und konnte dort erleben, wie genau es die Italiener mit ihrem Kaffee nehmen. Nicht nur, dass man dazu eine spezielle Kolben-Maschine braucht, nein, auch der Mahlgrad und die Sorte sind sehr wichtig, um eine schöne Crema – das ist der dichte, helle Schaum auf dem Kaffee beziehungsweise Espresso – zu erhalten. Doch in den meisten Restaurants, die ich besucht habe, war der Kaffee mehr schlecht als recht. Dort zählt einfach nur ein Gedanke, nämlich möglichst viel Geld damit zu machen. Eine Vielzahl der Restaurants pflegt es einfach nicht, im Gegensatz zu „richtigen“  Kaffeehäusern,  in denen man meiner  Meinung nach sehr guten Kaffee trinken kann.

Doch wann trinkt man nun das Wasser zum Kaffee? Also – da scheiden sich die Geister: Ich habe es erlebt, dass in Italien und auch sonst in guten Kaffeehäusern das Wasser davor getrunken wird. Warum? Um den reinen Espressogeschmack, relativ frei von anderen Geschmacksnoten, genießen zu können. Trinkt man es danach, so spült man den Kaffeegeschmack wieder aus dem Mund und das war es. Aber ich finde, man sollte sich davon nicht beirren lassen. Für mich als Kaffee-Liebhaber spielen andere Sachen eine viel wichtigere Rolle.

Deshalb hier mein Kaffee-Einmaleins:

1. Die Kaffeetasse sollte vorgewärmt sein, eine kalte Kaffeetasse geht gar nicht.

2. Der Kaffee sollte eine Temperatur von mindestens 60° C aufweisen. Kalter Kaffee macht zwar angeblich schön, ist aber für Liebhaber ein absolutes no go!

3. Die Sorte des Kaffees sollte zumindest genießbar sein. Die beiden wichtigsten Kaffeesorten sind „Arabica“ und „Robusta“, wobei Robusta-Kaffee von einer niedrigeren Qualität ist als Arabica-Kaffee, er hat jedoch einen höheren Koffeingehalt. Meine Empfehlung ist klar Arabica-Kaffee. Es gibt leider auch Kaffee, der so sauer und bitter schmeckt, dass es einem die Haare fast hoch stellt. Da kann man nicht mehr von Genuss reden, sondern schon eher von Körperverletzung.

4. Die Dosierung:  Die Regel ist 10 g gemahlener Kaffee auf 180 ml. Die meisten Leute mögen es aber gern etwas stärker, dann kann man ja die Menge des Kaffees etwas erhöhen.

5. Mit am wichtigsten  ist eine gute Kaffeemaschine. Es nützt Ihnen nichts, den teuersten Kaffee im Haus zu haben, wenn die Maschine nichts taugt. Maschine ist nicht gleich Maschine. Es gibt Maschinen, die mit Kapseln betrieben werden, mit Filter oder mit Kolben. Kolbenmaschinen sind nicht gerade billig, aber ein Kauf lohnt sich.

6. Auch der Mahlgrad des Kaffees spielt eine große Rolle und bestimmt den Geschmack des Kaffees. Man sagt, je kürzer die Kochzeit des Kaffees ist, z.B. bei einem Espresso, desto feiner muss der Kaffee gemahlen werden.

7. Ganz wichtig ist das Wasser. Am besten nehmen Sie entkalktes Wasser, das schont die Maschine und gibt einen besseren Kaffeegeschmack.

8. Der Kaffee sollte frisch sein, d.h. nicht älter als eine Woche. Optimal ist es, den Kaffee frisch zu mahlen und sofort aufzubrühen.

Tipp: Kaffee ist ein Naturprodukt und sollte vor Licht, Sauerstoff, Hitze und Feuchtigkeit geschützt werden. Bewahren Sie Ihren Kaffee darum in einem lichtundurchlässigen und luftdichten Behälter auf. Frisch gemahlenen Kaffee oder eine geöffnete Vakuum-Verpackung können Sie so bis zu einer Woche frisch halten.

Durch meine Recherchen im Internet bin ich auch auf den teuersten Kaffee auf diesem Planeten gestoßen. Sein Name ist Kopi Luwak, auch Katzenkaffee genannt. Kopi Luwak hat nicht nur einen ungewöhnlichen Hintergrund, sondern auch einen einzigartigen Geschmack. Kopi Luwak kostet bis zu 1.000 Euro das Kilo. Der Preis rechtfertigt sich nicht durch die Kaffeesorte, sondern durch die spezielle Herstellung. Streng genommen wurde der Kopi Luwak schon mal gegessen und verdaut. Die Früchte der Kaffeepflanze, die sogenannten Kaffeekirschen, werden von der indonesischen Schleichkatze (auch Musang genannt) gefressen. Im Magen der Katze wird die Kaffeebohne fermentiert und zum Schluss ausgeschieden. Das verleiht dem Kopi Luwak seinen charakteristischen Geschmack. Aber keine Angst, vor dem Rösten und Mahlen wird er gründlich gereinigt. Den Kopi Luwak vergleichen einige Fans sogar mit einem edlen Wein. Jährlich wurden früher nur rund 200 kg im Jahr hergestellt. Das war allerdings zu der Zeit, als alle Bohnen noch in den Wäldern von Hand aufgelesen wurden und von wild lebenden Schleichkatzen stammten. Inzwischen haben einige Produzenten jedoch erkannt, dass damit ein gutes Geschäft zu machen ist. Deshalb haben sie solche Schleichkatzen gefangen, in Käfige gesperrt oder bestenfalls in Freigehege, und füttern sie mit den Kaffeekirschen. Auf den Philippinen sind auf diese Art legebatterieähnliche Farmen entstanden. Nach relativ kurzer Zeit verenden die Tiere an Mangelernährung. Auch wenn ich immer auf der Suche bin nach neuen Geschmackserlebnissen – so etwas kann und will ich nicht unterstützen und verzichte deshalb darauf, diese Kaffeesorte kennen zu lernen. Dass für meinen Genuss andere Lebewesen leiden müssen, das geht ja nun mal gar nicht. Wie denken Sie darüber?

Eine exklusive Kaffeesorte, für die aber im Gegensatz zum Kopi Luwak keine Kreatur leiden muss, ist zum Beispiel Jamaika Blue Mountain. Das ist eine Arabica-Sorte, die in der gleichnamigen Bergregion Ost-Jamaikas wächst. Für mich eine der edelsten Kaffeesorten der Welt, aber sie ist auch eine der teuersten. Das Anbaugebiet ist begrenzt auf 6.000 Hektar und durch das spezielle Klima in einer Höhe zwischen rund 900 und 1.700 m Höhe reifen die Kaffeekirschen wesentlich langsamer. Es entwickelt sich dabei ein außergewöhnliches Aroma mit exquisitem Duft, geschmackvoll weich, leicht nussig, mild und frei von Bitterstoffen. Ein Hochgenuss für Kenner.

Wenn Sie diesen Luxus auch gern einmal genießen möchten, dann lesen Sie jetzt weiter…

Um in den Genuss des exklusiven Jamaika Blue Mountain zu kommen, posten Sie einfach einen Kommentar hier unter dem Artikel. Seien Sie kreativ, denn es kann nur einen geben :-): Der beste Kommentar gewinnt  250 g dieser Köstlichkeit.

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