Dieses klassische französische Rezept hat mich schon so einige Nerven gekostet, weil man bei diesem einfachen Rezept eine Menge falsch machen kann. Angefangen damit, dass man den Teig zu fest macht und man ihn deshalb nicht dressieren (spritzen) kann. Auch bei der Herstellung des Teiges sollte darauf geachtet werden, dass die Hefe mit dem Zucker vermischt wird und nicht mit dem Salz.
Es sind manchmal die kleinen Details, die beim Kochen und Backen über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Es ist wichtig, dass man im süßen Bereich und beim Backen darauf achtet, die Rezept-Zutaten bis aufs Gramm genau abzuwiegen und auch von den vorgeschriebenen Temperaturen nur dann abzuweichen, wenn man weiß, dass der heimische Ofen doch höher eingestellt werden muss oder ähnliches.
Bei der Herstellung eines Savarins ist vor allem genug Zeit einzuplanen, da der Hefeteig insgesamt bis zu 2 Stunden gehen muss. Bei diesem Rezept kommt in den Teig nicht viel Zucker, denn das wird hinterher durch den Sirup locker wieder ausgeglichen. Ich persönlich liebe die französische Küche, auch wenn sie heutzutage an Bedeutung verloren hat, weil sich auch die Essgewohnheiten der Menschen ändern. Doch für mich gibt es nichts Besseres wie zum Beispiel einen leckeren Savarin in Rotwein-Sirup getränkt oder ein Brioche. Alles sind reine Kalorienbomben, aber extrem lecker 🙂 Doch kommen wir nun zum Savarin Rezept.
Zutaten:
125 g flüssige, zimmerwarme Butter
25 g Zucker
14 g frische Hefe
5 g Salz
3 Eier
250 g Mehl, gesiebt
2 dl Wasser
Für den Sirup:
1 Stange Zimt
1 Zitrone
1 Orange
1/2 Vanilleschote
750 ml Rotwein, Ornellaia 2011 vom Weinshop
Für die Garnitur:
Rosinen und Mandeln, ganz
Zubereitung:
Zucker und Hefe mit den Händen vermischen. Anschließend das Mehl, die Eier und ca. 2 dl Wasser dazu geben und alles zu einen zähflüssigen Teig (Konsistenz ähnlich wie ein Spätzleteig) Wenn der Teig fertig ist, das Salz auf dem Teig geben und ihn 45 – 60 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen (Teig sollte danach doppelt so groß sein). Anschließend dem Hefeteig die flüssige Butter unter ständigem Rühren hinzufügen. Es kann sein, dass auch hier etwas lauwarmes Wasser gebraucht wird, damit der Teig nicht „verbrennt“ (d. h. gerinnt, sich trennt) und damit er die gewünschte zähflüssige Konsistenz behält. Jetzt alles in einen Spritzbeutel abfüllen und in die dafür vorgesehenen Förmchen dressieren (abfüllen). Nehmen Sie am besten Förmchen mit 8 – 10 cm Durchmesser. Das gibt ungefähr 12 – 18 kleine Savarins, je nachdem, wie viel Teig Sie einfüllen. Nun den Teig erneut 30 Minuten unbedeckt im warmen Zimmer gehen lassen.
In der Zwischenzeit den Sirup herstellen. Geben Sie dafür alle Zutaten in einen Topf, kochen diese für 5 Minuten auf und stellen Sie den Topf dann zur Seite.
Ofen auf 175° C vorheizen. Nach den 30 Minuten Gehzeit die Savarins 10 – 15 Minuten backen.
Nun sollte man die Savarins 3 Tage stehen lassen, damit sie leicht antrocknen und mehr Rotwein-Sirup aufnehmen können. Dann den Savarin in dem Rotwein-Sirup solange tränken bis er gesättigt ist.
Anrichten:
Reduzieren Sie etwas von dem Sirup, bis er aussieht wie flüssiger Karamell, geben Sie die Rosinen dazu und richten alles auf dem Teller als Soßen-Spiegel an. Savarin mittig anrichten, mit etwas Rotwein-Sirup übergießen und mit Rosinen und Mandeln garnieren.
Meine Tipps:
Bei der Herstellung eines Teiges mit Hefe darauf achten, dass Sie den Teig nur mit dem Zucker ansetzen und das Salz erst später dazu kommt. Weil Salz der Hefe das Wasser entzieht und diese dann abstirbt und nicht mehr treibt.
Falls Ihre Wohnung nicht genügend warm ist, heizen Sie den Backofen auf 50° C, stellen Sie ihn aus und geben Sie die Schüssel mit dem Teig in den Ofen, Türe schließen und lassen den Teig gehen. Aus meiner Erfahrung bekommt man dadurch ein super Ergebnis und es geht schneller als bei Zimmertemperatur.
Hefeteig nie mit einem Tuch abdecken, wenn die Gefahr besteht, dass er beim Treiben das Tuch berühren könnte. Er könnte sonst am Tuch kleben und beim Wegnehmen reißt man alles weg.
Die optimale Temperatur für Hefe zum Gehen ist ca. 38° C. Bei höheren Temperaturen, ungefähr ab 45° C, fangen die Hefebakterien an, abzusterben.
Wussten Sie, dass der Unterschied zwischen einem Savarin und einem Baba nur darin besteht, dass der Baba die Rosinen im Teig drin hat?
Man kann den Savarin auch mit Rum tränken, allerdings ist da Vorsicht geboten, denn dabei kann es leicht passieren, dass man zum Schluss nur noch Alkohol schmeckt und das ist echt nicht lecker.
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