Die vegane Küche finde ich sehr spannend, weil man aus wenigen Zutaten viel machen kann. Viele sträuben sich davor, vegane Rezepte einfach mal auszuprobieren. Beim mir war es am Anfang ähnlich. Ich konnte mit dieser Küche nicht viel anfangen und das, was ich aß, war meistens so stark verarbeitet, dass ich teils echt einen Brechreiz bekam. Von da an wollte ich davon nichts mehr wissen.
Aber wie es im Leben so geht, traf ich eine Person, die ich von früher schon kannte und die mir erst einmal erklärte, dass vegane Küche keine Ernährungsform ist wie eine bestimmte Diät oder spezielle Kost bei einem Diabetiker. Es ist viel eher eine Lebenseinstellung, die Nachahmer verdient hat, wie ich finde. Denn Tierquälerei geht gar nicht!
Und viele der Vorurteile gegenüber dem Veganismus sind einfach absurd. Bevor ich mich damit auseinandersetzte, wusste ich auch nicht, dass Proteine in fast jedem Lebensmittel vorkommen. Sehr proteinreich sind Hülsenfrüchte, aber auch Soja, Nüsse, Kohlgemüse, Quinoa, Leinsamen, Pilze usw. Selbst in Blattgemüse wie Spinat und Brunnenkresse sind Proteine enthalten. Dass man hier einen Mangel erleiden könnte, ist völliger Quatsch. Nicht nur das, sondern Wissenschaftler der Harvard Medical School haben die Daten von zwei Langzeitstudien ausgewertet und dabei festgestellt, dass Menschen, die sich mehr von pflanzlichem Eiweiß ernähren, eine größere Chance haben, gesund alt zu werden. Wer mehr tierisches Eiweiß zu sich nimmt, hat dagegen ein höheres Risiko, frühzeitig zu sterben.
Ein wenig anders ist die Situation beim Vitamin B12. Es gibt keine sicheren pflanzlichen B12-Quellen. Anders als bisweilen behauptet, ist auch in Lupinen kein verwertbares B12 enthalten. Allerdings leiden auch viele Menschen, die reichlich Fleisch und Wurst essen, an einem B12-Mangel. Denn zum Beispiel Medikamente, Stress und Cobalamin-Aufnahmestörungen können ebenfalls Ursachen für einen B12-Mangel sein. Seltsamerweise gibt es auf der anderen Seite langjährige Veganer, die einen völlig normalen B12-Spiegel haben, und zwar auch an bioverfügbarem B12. Da ein B12-Mangel lange unentdeckt bleiben und böse Folgen haben kann, sollten das sowohl Fleischesser wie auch Veganer und Vegetarier einfach immer mal wieder testen lassen und gegebenenfalls supplementieren.
Vegane Küche ist meines Erachtens sehr lecker und gesund, sofern man unverarbeitete Produkte isst, frisch kocht und auch mal experimentierfreudig ist.
Falls jemand doch ein Stück Fleisch gern hat… ich mag auch ein gutes Steak, aber ich esse bewusster. Ich kaufe kein gequältes Fleisch und versuche mich inzwischen öfter an der veganen Küche, die sehr schmackhaft ist. Genau wie die Auberginen-Gnocchi, die gänzlich ohne Ei und andere tierische Produkte auskommen. Ich finde, gerade jetzt, in dieser Zeit mit so vielen Volkskrankheiten und Übergewicht ist dies eine Küche, mit der man seiner Gesundheit Gutes tut und auch wunderbar abnehmen kann, mit Genuss und ohne zu hungern.
Kommen wir nun zum Rezept, das sehr schnell und einfach zu machen ist.
Zutaten für 4 Personen:
8 Auberginen
2 Zweige Thymian
2 Zweige Rosmarin
Salz und Pfeffer
Olivenöl
2 Knoblauchzehen, in Scheiben
1 TL Zucker
Tomatensauce (das Rezept dafür finden sie hier: Tomatensauce Rezept)
2-3 EL Maizena (Maisstärke)
1 Bd. frisches Basilikum
Spritzbeutel
Getrocknete Tomaten (das Rezept dafür finden sie hier: Getrocknete Tomaten)
Zubereitung:
Auberginen waschen, vierteln und in nussgroße Stücke schneiden. Auf ein Backblech geben, mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen und Knoblauch, Thymian und Rosmarin darauf verteilen. Jetzt kommt nur so viel Öl an die Auberginen, dass diese gerade benetzt sind. Alles in den auf 190° C vorgeheizten Ofen schieben für ca. 30 Minuten, bis die Auberginen schön braun und weich sind. Nun Rosmarin und Thymian entfernen, die Auberginen samt Knoblauch in einen Mixer geben und alles zu einem feinen Brei mixen.
Bringen Sie nun einen Topf mit Wasser zum Kochen. Dabei bitte daran denken, Salz ins Wasser zu geben. Spannen Sie einen Faden über den Topf von einem Topfhenkel zum anderen. Anschließend geben Sie den Brei in eine Schüssel. Maizena vorsichtig unterarbeiten und gegebenenfalls mit einem Schneebesen verrühren. Die Konsistenz sollte an einen festeren Kartoffelbrei erinnern. Die Masse in einen Spritzbeutel abfüllen und vorne ein Stück abschneiden, so dass die Gnocchi beim Herausdrücken die gewünschte Größe bekommen. Nun die Gnocchi rausdrücken und mit dem gespannten Faden abschneiden, so dass sie direkt ins Salzwasser fallen. Das machen Sie so lange, bis der ganze Teig aufgebraucht ist. Zwischendurch würde ich einen Teil der Gnocchi rausnehmen und auf ein geöltes Blech legen oder im Eiswasser abschrecken. Bei der Eiswassermethode können die Gnocchi jedoch an Geschmack und Festigkeit verlieren. In der Zwischenzeit die Tomatensauce wärmen und das Basilikum in Streifen schneiden.
Anrichten:
Geben Sie die Auberginen-Gnocchi, wenn alle fertig sind, direkt in die heiße Tomatensauce. Zusätzlich können Sie etwas Kochwasser mit zur Tomatensauce geben. Alles gut durchschwenken oder durchrühren, auf tiefen Tellern anrichten, frisches Basilikum darüber, etwas gutes Olivenöl, die getrockneten Tomaten und fertig sind die Auberginen-Gnocchi, die sogar glutenfrei sind.
Zum Leidwesen meiner Frau kaufe ich immer wieder neues Geschirr bei Ikea. Ich finde, wenn man sich schon die Arbeit macht, frisch und gesund zu kochen, sollte auch die Optik stimmen. Ein schöner Teller lässt ein Gericht noch viel ansprechender wirken und steigert die Lust darauf. Experimentieren Sie also ruhig nicht nur beim Kochen, sondern auch beim Anrichten.
Mein Tipp:
Zu viel Öl an den Auberginen verfälscht die Rezeptur und kann dazu führen, dass die Auberginen- Gnocchi nicht halten. Auberginen haben die Eigenschaft, sehr viel Flüssigkeit aufzusaugen.
Wichtig ist es, das Kochwasser immer zu salzen, jedoch auf keinen Fall zu stark, falls Sie vom Kochwasser etwas in die Sauce geben. Dies macht man, damit die Sauce mehr Geschmack und eine bessere Bindung bekommt.
Durch den gespannten Faden über dem Topf haben Sie beide Hände frei, um die Gnocchi aus dem Spritzbeutel zu drücken und bekommen deshalb schönere Gnocchi. Wenn Sie dagegen eine Hand brauchen, um die Gnocchi mit einem Messer abzuschneiden, geht das nicht so gut.
Danke für den genialen Fadentrick.!
Hallo Sigrid,
Bitte gerne :-).
Beste Grüße
Marcel