Als Kind habe ich von meiner Mutter oft Geschichten über ihre Kindheit gehört, dass es zum Beispiel damals ein seltenes Glück war, beim Bäcker Kuchenränder geschenkt zu bekommen. Damals herrschten sehr karge Zeiten, die Menschen hatten nicht viel Geld und es war deshalb eine reine Freude, diese leckeren Kuchenränder zu essen. Heute ist das nahezu unvorstellbar. Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, die es gewohnt ist, Lebensmittel im Überfluss zu haben und diese alten Geschichten geraten immer mehr in Vergessenheit.
Kuchen gibt es in unzähligen Geschmacksrichtungen, ob süß oder salzig, einer leckerer als der andere.
Auch wenn ich ein „Süßer“ bin, so zieht es mich immer wieder auch zu der salzigen Variante. Die wohl bekannteste Art davon ist die Quiche Lorraine. Diese Spezialität hat ihren Ursprung in der französischen Küche im Raum Lothringen. Die Zubereitung ist ungefähr wie bei einer Tarte. Die Quiche wird mit einem herzhaften Mürbeteig hergestellt. Als Füllung kann man verschiedene Gemüse verwenden, wie Lauch oder Kürbis, und der Guss besteht aus einem Sahne-Eier-Gemisch. Normalerweise darf auch Speck in einer Quiche nicht fehlen, doch unsere Version einer Kürbis-Quiche ist vegetarisch und somit ohne Speck, aber trotzdem genau so lecker.
Dieses Rezept habe ich im Laufe der Zeit nach meinem Gusto abgeändert. Nicht, dass ich das Original schlecht gefunden hätte, aber ich liebe es, Rezepte zu verändern, bis sie ganz meinem Geschmack entsprechen.
Doch kommen wir nun zum Rezept.
Zutaten für den Mürbeteig:
250 g Weizenmehl
100 g Butter
4 EL Wasser
1 TL Gewürzsalz
Zutaten für die Füllung:
125 g Mischpilze (Pfifferlinge, Austernpilze, Saiblinge und Champignons)
300 g Kürbis
½ Gemüsezwiebel
20 g italienische Blattpetersilie
80 g getrocknete in Öl eingelegte Tomaten
2 Knoblauchzehen
2 Zweige Thymian (gezupft)
Olivenöl
Zutaten für den Guss:
2 Eier
2 dl Sahne
Salz, Pfeffer und Muskat
60 g Parmesan, gerieben (Galbani Grana Padano)
Vorbereitung:
Kürbis schälen, vierteln, entkernen und in Scheiben schneiden
Die Mischpilze säubern und in Scheiben schneiden.
Zwiebel schälen, waschen, vierteln und in Streifen schneiden.
Die getrockneten Tomaten in feine, dünne Streifen schneiden.
Knoblauch schälen, den grünen Keim in der Mitte entfernen und in Scheiben schneiden.
Zubereitung salziger Mürbeteig:
Mehl und Butter in einer Schüssel gut vermischen. Mit Salz würzen. Zum Schluss vier Esslöffel Wasser dazugeben und alles zu einem schönen Teig kneten. Geben Sie den Teig für dreißig Minuten zum Ruhen in den Kühlschrank. Danach den Teig zwischen Klarsichtfolie ausrollen, eine Form mit 25 cm Durchmesser damit auslegen und noch etwa 3 cm am Rand hochziehen. Nun sollte der Teig weitere zwanzig Minuten im Kühlschrank ruhen, damit er sich später beim Backen nicht zusammenzieht.
Zubereitung Füllung:
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebelstreifen darin anschwitzen, bis sie leicht Farbe annehmen. Kürbis dazugeben, bissfest anbraten und mit Salz, Pfeffer und dem Thymian würzen. Ebenfalls den Knoblauch, die getrockneten Tomaten und die Mischpilze mit in der Pfanne anbraten. Anschließend alles in eine Schüssel geben und mit der Petersilie verfeinern. Etwas abkühlen lassen.
Zubereitung Guss:
Geben Sie bis auf die Hälfte des Parmesans alle Zutaten in eine Schüssel und verrühren Sie alles zu einer schönen Masse.
Fertigstellung:
Stechen Sie den Mürbeteigboden mit einer Gabel ein, damit der Teig gleichmäßig bäckt und knusprig wird. Geben Sie die Füllung hinein und gießen Sie den Guss darauf, bis kurz unter den Teigrand. Bestreuen Sie die Kürbis-Quiche zum Schluss mit der restlichen Hälfte des Parmesans und backen Sie sie bei 230° C ca. 20-25 Minuten.
Anrichten:
Am besten passt ein leckerer Tomatensalat oder – für den, der es rassig mag – ein Rucolasalat dazu.
Mein Tipp:
Verfeinern Sie den Mürbeteig mit gehackten Kürbiskernen, das gibt der Kürbis Quiche noch mehr Pepp.
Möchten Sie das Rezepte zu einen süßen Mürbeteig lesen, dann klicken Sie hier: Mürbeteig
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